Test E-Bus von MAN

Weltpremiere in Köln

Der Bushersteller MAN hat seinen ersten elektrischen Gelenkbus auf den Markt gebracht. Und diesen E-Bus testet die KVB in ihrem Liniennetz – eine Weltpremiere. Neben Köln fährt dieses innovative Produkt des klassischen Herstellers MAN, von dem die KVB zahlreiche Dieselbusse im Einsatz hat, nur noch in Barcelona. Hier beginnt der Testeinsatz in den nächsten Wochen.

Der MAN Lion’s City 18 E, so der offizielle Produktname, wird vor allem auf der Linie 127 im Einsatz sein. Zwischen dem Ebertplatz und Longerich herrschen die Bedingungen des Großstadtverkehrs, aber auch des Vorortes. Damit findet der Fahrzeugtest in einem guten, realen Umfeld statt.

Für die nötige Kraft im Stadtverkehr sorgen zwei elektrische Zentralmotoren an der mittleren und hinteren Achse. Die zwei angetriebenen und elektronisch synchronisierten Achsen sollen sich positiv auf das Fahrverhalten des Gelenkbusses auswirken. Er fährt damit, so MAN, komfortabel und sicher. Dank der zwei angetriebenen Achsen steigt außerdem die maximale Energierückgewinnung beim Bremsen. Ähnlich wie bei Stadtbahnen können auch E-Busse die Bremsenergie zurückgewinnen und in Strom umwandeln. MAN macht diese „Rekuperation“ für die Effizienz des E-Busses verantwortlich. Der Fahrstil des Fahrers und das Geländeprofil des Linienweges sind dann nicht mehr so bestimmend für den Energiehaushalt. MAN bescheinigt seinem neuen E-Bus eine Reichweite von bis zu 270 Kilometern. Anders als die E-Busse, die die KVB standardmäßig einsetzt, wird der MAN-Bus nicht an den Endhaltestellen nachgeladen.

Noch ist es zu früh, um über erste Erfahrungen zu berichten. In jedem Fall aber wird die KVB dem Fahrzeug viel Aufmerksamkeit widmen. Denn: Es besteht nun bei einem Fahrzeug eines weiteren Herstellers die Möglichkeit, dessen technische Lösungen für die Herausforderungen des Stadtverkehrs zu „erfahren“. Bisher hat die KVB nur bei den E-Bussen des Herstellers VDL diese Möglichkeit. Solche Erkenntnisse sind wichtig, um bei zukünftigen Ausschreibungen noch passgenauer Anforderungen für den konkreten Einsatz formulieren zu können.