Aktuelles Geschehen auf der Baustelle

Neue Abstellanlage bekommt ihr Gesicht

Die Arbeiten zum Bau der Abstellanlage für Stadtbahnen in Weidenpesch schreiten voran. Im April nächsten Jahres soll die Anlage in Betrieb gehen. Dann werden hier bis zu 64 Stadtbahnwagen abgestellt, gereinigt, gewartet und mit Bremssand gefüllt. Für einige Fahrerinnen und Fahrer der KVB beginnt bzw. endet dann täglich ihr Dienst auf dem Gelände neben der Hauptwerkstatt. Noch sind die Bauarbeiter und Handwerker aktiv, doch Stück für Stück werden die einzelnen Elemente der Anlage fertig. 

Die dreiteilige Abstellhalle hat inzwischen ihr Dach bekommen. An den Fassaden finden Arbeiten statt, die der Halle ihr äußeres Erscheinungsbild geben. Vor allem aber wird innen gewerkt. Eines der drei „Schiffe“ der Halle erhält in diesen Wochen seine Bahn-steige, in einem anderen wird der Boden „plan gemacht“, also eingeebnet, und im dritten finden Arbeiten der technische Gebäudeausstattung mit Elektro-, Sanitär- und Heizungsanlagen sowie die Errichtung der Bahnstromanlage statt. 

Auch auf dem Außengelände komplettiert sich die Anlage. Der Großteil der Gleise liegt bereits und kann befahren werden. Weitere Gleise kommen hinzu.  

Der Parkplatz, auf dem die Beschäftigten der KVB zwischen der weißen Lackierhalle und dem rotgeklinkerten Fahrdienstgebäude, ihre Autos abstellen werden, ist durch die erste Pflasterung bereits erkennbar. Der Parkplatz wird übrigens hier angelegt, nach-dem die Anwohner in den Gesprächen vor der Bauphase Sorgen vor einer nächt-lichen Lärmbelästigung geäußert haben. An der ursprünglich vorgesehenen Stelle hätte das Türenschlagen die Nachtruhe gestört. 

Im Fahrdienstgebäude, erkennbar an der roten Klinkerfassade, wird später der Einsatz gesteuert, werden die Fahrerinnen und Fahrer u. a. ihre Fahrbücher bekommen. Hier nutzen sie dann auch ihre Sozialräume. Dieses Element der Gesamtanlage wird im Sommer fertig. Das direkt anschließende Lager ging bereits 2019 in Betrieb. 

Bis in den Dezember dieses Jahres hinein wird an der Zulaufstrecke gearbeitet. Nach der Rodung des niedrigeren Gehölzbewuchses im Winter, finden inzwischen die Tiefbauarbeiten statt. Hierauf folgt der Gleisbau. Über die 800 Meter lange Zulauf-strecke und eine Weichenanlage südlich der HGK-Brücke auf der Neusser Straße wird die Abstellanlage an das Schienennetz der KVB angeschlossen. 

In die gesamte Anlage werden insgesamt über 67 Millionen Euro investiert. Der Zweck-verband Nahverkehr Rheinland (NVR) steuert bis zu 15,8 Millionen Euro  aus Landes-mitteln bei, sieben Millionen Euro die Bundesregierung. Über 44 Millionen Euro invest-iert die KVB aus eigenen Mitteln für den ÖPNV in Köln.

 

Linien 12 und 15: Trennung für Anschluss in Weidenpesch

Die neue Abstellanlage in Weidenpesch wird gebaut, damit dort bis zu 64 Stadtbahn-wagen, also 32 Doppeltraktionen, abgestellt werden können. Morgens werden ausfahr-ende Bahnen im Liniennetz eingesetzt, abends und nachts rücken sie über eine 800 m lange Zulaufstrecke wieder ein. Die Zulaufstrecke und damit die Abstellanlage erhalten auf der Neusser Straße, an der Grenze von Weidenpesch und Longerich, ihren Ansch-luss an die Stammstrecke. Hierfür ist der Einbau mehrerer Weichen notwendig. Dazu wird der Asphalt auf der Neusser Straße aufgebrochen, die bisherigen Schienen auf einem kurzen Abschnitt freigelegt und aus dem Verbund getrennt. Danach werden die neuen Weichen platziert, an Strom und Entwässerung angeschlossen, verschweisst. Es folgen eine neue Asphaltdecke und die Eingrünung von Randbereichen. Später kommen noch Masten für die Oberleitungsanlage sowie deren Seile und strom-leitende Fahrdrähte hinzu.

Für die Gleisbauarbeiten auf der Neusser Straße werden die Wochen der Sommerferien benötigt, um die ersten zwei von insgesamt 6 Weichen einzubauen. Bedingt durch Lieferengpässe in der Corona-Situation können die weiteren 4 Weichen erst im November 2020 eingebaut werden. In den Ferien ist der Kfz-Verkehr nicht so stark und nutzen weniger Fahrgäste die Stadtbahn-Linien 12 und 15. 

Von Montag, 29. Juni, bis Sonntag, 9. August, werden die beiden genannten Linien über einen längeren Abschnitt der Neusser Straße getrennt. Zwischen Chorweiler und Merkenich nördlich des Baubereichs wird, so wie bei vorangegangenen Baumaß-nahmen auch, ein Pendelbahn-Verkehr eingerichtet. An der Haltestelle „Wilhelm-Sollmann-Straße“ besteht Anschluss an den einen Ersatzbus-Verkehr, der über den getrennten Linienabschnitt bis zum Bahnanschluss weiter südlich auf der Neusser Straße führt. Auch für den Kfz-Verkehr gibt es Einschränkungen.

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Schallschutz mit besonderer Anlage im Untergrund

In Weidenpesch wird eine neue Abstellanlage für Stadtbahnen errichtet. Ab April 2022 werden hier bis zu 32 Stadtbahnen „geparkt“, gepflegt und gereinigt. Über eine rund 850 Meter lange Zulaufstrecke gelangen die Bahnen dann früh morgens aus der Abstellanlage in das Schienennetz der KVB und abends bzw. nachts auf umgekehrtem Weg zurück. Auf der Neusser Straße finden deshalb in diesen Sommerferien Gleisbauarbeiten statt, mit denen ein Teil der benötigten Weichenanlage in die Schienenstrecke der Linien 12 und 15 integriert wird.

Um die Anwohner möglichst vor den Vibrationen (Körperschall) des Stadtbahnverkehrs zu bewahren, baut die KVB auf einem Abschnitt ein sogenanntes Masse-Feder-System ein. Dieses verhindert, dass sich die Bewegung der Stadtbahnen durch Vibrationen über die Schienen und den Untergrund bis in die benachbarten Gebäude auswirkt.

Auf dem freigelegten Untergrund wird eine Betonplatte gegossen. Der schnell bindende Beton wird ausgebracht (Bild 1) und gleichmäßig auf der Fläche verbreitet (Bild 2). Damit der Beton später keine Lufteinschlüsse enthält, die seine Festigkeit vermindern würden, quirlen ihn die Arbeiter mit einem großen Quirl. Dieser wird an langem Kabel durch die noch nicht feste Betonmasse gezogen (Bild 3). Die Anschlüsse der elektrisch gesteuerten Weichen sind bereits in den noch herausragenden orangenen Rohren verborgen (Bild 4). Vor der Betonnage wurden im Untergrund entsprechende Leitungen verlegt. Seitlich begrenzt wird das Masse-Feder-System durch Kantsteine. Auf der Betonplatte und entlang der Innenseite der Kantsteinreihen werden danach Gummimatten (Bild 5) platziert, über die wiederum eine weitere feste Schicht aufgebracht wird. Über diesen festen Untergrund werden dann im nächsten Schritt die Weichen, Schienen und Schwellen gelegt.

Wenn später hierüber Stadtbahnen fahren, dann nehmen die mit Noppen bestückten Gummimatten die in den Boden wirkenden Kräfte auf. Durch sie wird eine feste Verbindung des Baukörpers mit der direkten Umgebung verhindert. Die Gummimatten „schlucken“ die Vibrationen und in den benachbarten Gebäuden sollten dann keine Gläser klirren.

 

Bilder: Stephan Anemüller/KVB